Kurz und knapp
- Wasser im Ohr ist meist harmlos, kann aber zu schmerzhaften Entzündungen führen, wenn es nicht rechtzeitig entfernt wird.
- Mit einfachen Methoden wie Föhnen, Kauen oder Ohrläppchenziehen lässt sich Wasser aus dem Ohr bekommen, sicher und oft in wenigen Minuten.
- Um Beschwerden vorzubeugen, helfen Schwimmschutz, Ohrstöpsel und die richtige Pflege, wir von Enge & Menze beraten Sie gerne persönlich.
Wie kommt Wasser ins Ohr?
Wasser im Ohr, ein unangenehmes Gefühl, das viele kennen. Oft passiert es ganz nebenbei beim Schwimmen oder Duschen. Der Gehörgang wird dabei durch das eindringende Wasser gereizt.
Das Resultat: ein dumpfes Gefühl, manchmal ein vermindertes Hörvermögen.
Normalerweise schützt der körpereigene Ohrenschmalz den Gehörgang vor solchen Einflüssen. Doch dringt Wasser tiefer ein, kann es diesen natürlichen Schutz stören. Für die meisten ist das nur ein kurzfristiges Ärgernis, für manche jedoch kann es ernste Folgen haben.
Besonders vorsichtig sollten Personen mit einem Loch im Trommelfell oder mit einem eingesetzten Paukenröhrchen sein. In diesen Fällen besteht das Risiko, dass Wasser bis ins Mittelohr gelangt. Dort kann es schmerzhafte <strong>Entzündungen verursachen, die ärztlich behandelt werden müssen.
Welche Beschwerden verursacht Wasser im Ohr?
Wasser im Ohr ist nicht nur lästig, es kann auch zu ernsthaften Beschwerden führen. Besonders dann, wenn es nicht von selbst wieder abfließt.
Bleibt Flüssigkeit zu lange im Gehörgang, weicht sie die empfindliche Haut auf. In der feuchten, warmen Umgebung fühlen sich Bakterien, Pilze und andere Erreger besonders wohl. Die Folge: Entzündungen, Schmerzen und ein eingeschränktes Hörvermögen.
Häufige Beschwerden bei Wasser im Ohr sind:
Akute Gehörgangsentzündung (Otitis externa)
Diese Entzündung des äußeren Gehörgangs kann sich durch Juckreiz, Rötung, Schwellung und Ohrenschmerzen bemerkbar machen. Auch das Hörvermögen ist oft beeinträchtigt. In einigen Fällen kommt es zu Ausfluss oder Schmerzen beim Druck auf das Ohr.
Badeotitis (Swimmer’s Ear)
Die sogenannte Badeotitis tritt meist nach dem Schwimmen oder Baden auf. Typisch sind ziehende Ohrenschmerzen, vor allem nach längerem Wasserkontakt. Auch unter dem Begriff Taucherohr ist diese Erkrankung bekannt.
Chronische Gehörgangsentzündung
Wird eine akute Otitis externa nicht richtig behandelt, kann sie chronisch werden. Das bedeutet: Die Beschwerden halten länger als drei Monate an oder treten mehrmals im Jahr auf.
Ohrenschmalzpfropf
Wasser kann vorhandenes Ohrenschmalz aufquellen lassen. Besonders bei Menschen mit einer erhöhten Cerumen-Produktion bildet sich so ein Pfropf, der den Gehörgang verstopft. Betroffene hören dann oft nur noch gedämpft.
Effektive Methoden, um Wasser aus dem Ohr zu bekommen

Wasser im Ohr ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch gesundheitliche Folgen haben, wenn es nicht rasch abfließt. Zum Glück gibt es einige bewährte Methoden, mit denen Sie Wasser aus dem Ohr bekommen können, sicher und einfach zu Hause durchführbar.
1. Gravitationsmethode
Eine der einfachsten Möglichkeiten, Wasser aus dem Ohr zu bekommen: Legen Sie den Kopf seitlich auf ein Handtuch, sodass das betroffene Ohr nach unten zeigt. Durch die Schwerkraft kann das Wasser langsam abfließen.
2. Kopfschütteln und Ohrläppchen bewegen
Neigen Sie den Kopf zur Seite und schütteln ihn sanft in Richtung des betroffenen Ohrs. Ziehen Sie gleichzeitig leicht am Ohrläppchen. So öffnen Sie den Gehörgang, was das Wasser aus dem Ohr bekommen kann.
3. Fön auf niedriger Stufe
Ein Fön kann ebenfalls helfen, Wasser aus dem Ohr zu bekommen. Halten Sie ihn auf niedriger Stufe etwa 30 Zentimeter vom Ohr entfernt. Die warme Luft verdampft das Wasser behutsam, achten Sie dabei unbedingt auf eine angenehme Temperatur.
4. Vakuummethode
Setzen Sie Ihre Hand flach auf das betroffene Ohr, drücken Sie sie leicht an und ziehen Sie sie dann schnell weg. So entsteht ein kleiner Unterdruck, der das Wasser herausziehen kann.
5. Kauen oder Gähnen
Diese Bewegungen verändern den Druck im Ohr und können das festsitzende Wasser lösen. Besonders nach dem Duschen oder Schwimmen kann das Kauen eines Kaugummis helfen.
6. Warme Kompresse
Legen Sie für einige Minuten eine warme Kompresse an das Ohr. Die Wärme unterstützt den Abfluss und hilft, Wasser aus dem Ohr zu bekommen.
7. Olivenöl oder Ohrentropfen
Einige Tropfen warmes Olivenöl oder spezielle Ohrentropfen können das Wasser im Ohr lösen und gleichzeitig entzündungshemmend wirken. Achten Sie darauf, dass das Öl nicht zu heiß ist.
Wichtig: Keine Wattestäbchen verwenden! Auch wenn es verlockend ist, Wattestäbchen gehören nicht ins Ohr. Sie können das Wasser tiefer in den Gehörgang drücken und das Trommelfell verletzen.
Wenn Sie trotz dieser Maßnahmen das Wasser nicht aus dem Ohr bekommen oder Schmerzen verspüren, empfehlen wir: Lassen Sie sich ärztlich untersuchen.
Wie Sie Wasser im Ohr verhindern können

Noch besser als das Entfernen ist es, Wasser im Ohr von vornherein zu vermeiden. Gerade wenn Sie zu Gehörgangsentzündungen neigen, lohnt es sich, auf einige einfache Schutzmaßnahmen zu achten.
FAQ
Wann verschwindet Wasser aus dem Ohr von selbst?
In vielen Fällen läuft das Wasser innerhalb weniger Stunden bis zu einigen Tagen ganz von selbst wieder heraus. Die natürliche Schutzfunktion unseres Ohrenschmalzes wirkt dabei wie eine wasserabweisende Barriere. Hält das Gefühl jedoch länger an oder treten Beschwerden auf, ist ein Arztbesuch ratsam.
Kann Wasser im Ohr gefährlich werden?
Grundsätzlich ist Wasser im Ohr meist harmlos. Doch wenn es nicht abfließt, kann es problematisch werden. In der feuchten Umgebung vermehren sich Bakterien besonders schnell, eine schmerzhafte Entzündung des Gehörgangs, auch Schwimmerohr oder Otitis externa genannt, kann die Folge sein. Achten Sie auf Symptome wie Juckreiz, Schmerzen oder Flüssigkeitsaustritt aus dem Ohr.
In welchen Fällen ist ein Arztbesuch ratsam?
Sollten Sie trotz aller Maßnahmen das Wasser nicht aus dem Ohr bekommen oder leiden Sie unter anhaltenden Symptomen wie Rötung, Schwellung oder Schmerzen, empfehlen wir dringend: Lassen Sie Ihr Ohr ärztlich untersuchen. Auch bei Verdacht auf eine Entzündung oder wenn das Druckgefühl im Ohr mehrere Tage anhält, ist medizinischer Rat erforderlich. Unbehandelte Ohrentzündungen können zu bleibenden Schäden führen.
Hilft der Föhn gegen Wasser im Ohr?
Ja, der Föhn kann eine effektive Methode sein, um Wasser aus dem Ohr zu bekommen. Verwenden Sie ihn auf niedrigster Stufe und halten Sie etwa 30 Zentimeter Abstand zum Ohr. Ziehen Sie dabei das Ohr vorsichtig nach hinten oben, um den Gehörgang zu öffnen. Die warme Luft verdampft das Wasser sanft und hilft, den Gehörgang zu trocknen. Diese Methode sieht zwar ungewöhnlich aus, ist jedoch wirksam, auch laut HNO-Experten.
Sind Wattestäbchen eine gute Lösung gegen Wasser im Ohr?
Ganz klar: Nein. Von Wattestäbchen wird dringend abgeraten. Sie können das Wasser tiefer in den Gehörgang drücken und im schlimmsten Fall das Trommelfell verletzen. Zudem besteht die Gefahr, dass sich die Watte löst und im Ohr stecken bleibt. Greifen Sie lieber zu sicheren Methoden wie der Gravitationsmethode oder dem Einsatz eines Föhns auf niedriger Stufe.
Warum verursacht Wasser im Ohr manchmal Schmerzen?
Wasser im Ohr kann die empfindliche Haut im Gehörgang aufweichen. Dadurch wird der natürliche Schutzfilm geschwächt, Keime haben leichtes Spiel. Es kann zu einer Entzündung im äußeren Gehörgang kommen, der sogenannten Badeotitis. Typische Anzeichen sind Druckgefühl, Juckreiz und Schmerzen. Vorbeugende Maßnahmen wie Schwimmohrstöpsel können helfen, solche Beschwerden zu vermeiden.

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