Kurz und knapp
- Einseitiger Hörverlust kann das Richtungshören, die Sprachverständlichkeit und die Sicherheit im Alltag erheblich beeinträchtigen.
- Moderne Lösungen wie CROS- und BiCROS-Hörsysteme helfen, das Hören auf beiden Seiten wieder auszugleichen.
- Mit gezielter Diagnostik, individueller Beratung und passender Technik lässt sich die Lebensqualität deutlich verbessern, wir bei Enge & Menze unterstützen Sie dabei persönlich und kompetent.
Einseitiger Hörverlust: Wenn nur ein Ohr hört
Einseitiger Hörverlust, also das eingeschränkte Hören auf nur einem Ohr, kann sich schleichend entwickeln oder ganz plötzlich auftreten. Anfangs erscheint alles nur etwas leiser oder weniger klar. Doch nach und nach wird die Einschränkung spürbar: Gespräche in lauter Umgebung werden anstrengend, Geräusche lassen sich nicht mehr orten, das Hören kostet zunehmend Kraft.
Die gute Nachricht: Es gibt effektive Lösungen. Moderne Hörsysteme wie CROS- oder BiCROS-Geräte gleichen einseitigen Hörverlust gezielt aus. Auch individuelle Hörtrainings und Beratung durch unsere erfahrenen Hörakustikerinnen und Hörakustiker bei Enge & Menze können dabei helfen, Ihre Hörfähigkeit zu verbessern.
In diesem Artikel möchten wir Ihnen zeigen, was einseitiger Hörverlust bedeutet, welche Ursachen dahinterstecken können und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, damit Sie oder Ihre Angehörigen den Alltag wieder mit beiden Ohren erleben können.
Warum einseitiger Hörverlust mehr als nur einseitiges Hören ist
Ein einseitiger Hörverlust ist mehr als eine bloße Einschränkung, er verändert die Art und Weise, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen. Denn unser räumliches Hören basiert darauf, dass beide Ohren harmonisch zusammenarbeiten. Nur wenn der Schall von beiden Seiten aufgenommen wird, kann unser Gehirn Richtung und Entfernung von Geräuschen präzise bestimmen.
Fehlt dieses Zusammenspiel, gerät unser Orientierungssinn aus dem Gleichgewicht. Einseitiger Hörverlust stört diese wichtige Funktion: Geräusche sind zwar noch hörbar, doch ihre Richtung bleibt unklar. Das kann tiefgreifende Folgen für die Sicherheit und das Selbstvertrauen im Alltag haben.
Formen des einseitigen Hörverlusts
Einseitiger Hörverlust ist nicht gleich einseitiger Hörverlust. Je nach Ursache und betroffenem Bereich im Ohr unterscheidet man verschiedene Formen, jede mit ihren eigenen Herausforderungen und Behandlungsansätzen.
Leitungsbedingter einseitiger Hörverlust
Bei dieser Variante kann der Schall nicht richtig vom äußeren oder mittleren Ohr zum Innenohr weitergeleitet werden. Typische Ursachen sind verstopfte Gehörgänge, eine Mittelohrentzündung oder Veränderungen an den Gehörknöchelchen. Diese Form ist oft gut behandelbar, etwa durch medizinische Eingriffe oder technische Hörlösungen.
Sensorineuraler einseitiger Hörverlust
Hier ist das Innenohr oder der Hörnerv betroffen. Die Ursachen reichen von Lärmbelastung über altersbedingte Veränderungen bis hin zu genetischen Faktoren oder Erkrankungen wie Morbus Menière. Betroffene bemerken häufig, dass Töne verzerrt oder unklar klingen, besonders Sprache in geräuschvoller Umgebung wird schwer verständlich. Diese Art des einseitigen Hörverlusts ist dauerhaft, lässt sich aber mit modernen Hörsystemen gezielt ausgleichen.
Gemischter einseitiger Hörverlust
Diese Form vereint leitungsbedingte und sensorineurale Komponenten. Sowohl das Mittelohr als auch das Innenohr oder der Hörnerv können betroffen sein. Die Behandlung richtet sich individuell nach der zugrunde liegenden Ursache und dem Ausmaß der Beeinträchtigung.
Bei Enge & Menze nehmen wir uns die Zeit, genau herauszufinden, welche Form des einseitigen Hörverlusts bei Ihnen vorliegt, damit Sie die optimale Versorgung erhalten.
Mögliche Ursachen für einseitigen Hörverlust

Einseitiger Hörverlust kann ganz unterschiedliche Auslöser haben, von plötzlich auftretenden Störungen bis hin zu langfristigen Erkrankungen. Die genaue Ursache zu kennen, ist entscheidend für die richtige Behandlung.
Hier ein Überblick über die häufigsten Gründe:
Hörsturz
Ein klassischer Auslöser für einseitigen Hörverlust: Der plötzliche Verlust des Hörvermögens auf einem Ohr, meist ohne erkennbare Ursache, innerhalb kürzester Zeit. Diese sogenannte Innenohrstörung sollte sofort medizinisch abgeklärt werden.
Infektionen
Mittelohrentzündungen, Meningitis oder Virusinfekte wie Herpes zoster können das Gehör auf einer Seite beeinträchtigen. Auch Entzündungen am Knochen hinter dem Ohr (Mastoiditis) zählen zu den möglichen Ursachen.
Menière-Krankheit
Diese Innenohrerkrankung geht oft mit einseitigem Hörverlust, Schwindel und Tinnitus einher. Sie tritt in Schüben auf und kann das Hörvermögen nachhaltig beeinflussen.
Traumata
Ein Schlag auf den Kopf, ein Unfall oder extreme Lärmeinwirkung können das Ohr schädigen, und so einen einseitigen Hörverlust verursachen.
Durchblutungsstörungen
Wenn das Innenohr nicht mehr ausreichend durchblutet wird, kann das zu plötzlichem oder schleichendem Hörverlust führen, oft nur auf einer Seite.
Ototoxische Medikamente
Bestimmte Medikamente können das Gehör schädigen. Besonders betroffen sind dabei manchmal nur eine Seite oder ein bestimmter Frequenzbereich.
Tumore
Ein gutartiger Tumor am Hörnerv, das sogenannte Akustikusneurinom, wächst langsam, kann aber über die Zeit das Gehör auf einer Seite beeinträchtigen.
Angeborene Ursachen
Auch genetische Faktoren oder Fehlbildungen des Ohres können zu einem einseitigen Hörverlust führen, oft schon im Kindesalter bemerkbar.
Wie HNO-Ärzte der Ursache auf die Spur kommen
Einseitiger Hörverlust hat viele mögliche Auslöser, umso wichtiger ist eine gründliche Diagnostik. Der erste Schritt beginnt beim HNO-Arzt mit einem ausführlichen Anamnesegespräch. Hierbei schildern Patientinnen und Patienten ihre Symptome, damit der Arzt erste Verdachtsdiagnosen stellen und gezielt nach bestimmten Ursachen suchen kann.
Im Anschluss folgt meist eine Ohrenspiegelung. Mithilfe eines Otoskops überprüft der Arzt den Gehörgang und das Trommelfell. Auf diese Weise lassen sich Erkrankungen wie eine Gehörgangsentzündung, eine Mittelohrentzündung oder ein Paukenerguss meist direkt erkennen.
Stimmgabeltests geben Hinweise darauf, ob es sich um einen leitungsbedingten oder sensorineuralen einseitigen Hörverlust handelt. Ergänzend wird ein Hörtest durchgeführt, um herauszufinden, welche Frequenzen betroffen sind und wie ausgeprägt die Hörminderung ist.
Bei unklaren Fällen kommen auch weiterführende Methoden zum Einsatz: Blutuntersuchungen helfen, Infektionen oder Entzündungen zu erkennen. Bildgebende Verfahren wie MRT oder CT ermöglichen einen Blick ins Innere, etwa um Tumore oder strukturelle Veränderungen auszuschließen.
Ein Hörsturz zum Beispiel lässt sich nur schwer direkt nachweisen. Hier wird meist im Ausschlussverfahren diagnostiziert, wenn alle anderen Ursachen ausgeschlossen werden konnten.
Welche Hörgeräte helfen bei einseitigem Hörverlust?

Einseitiger Hörverlust schränkt das Hören im Alltag erheblich ein, doch moderne Hörtechnik kann hier viel bewirken. In unseren Fachgeschäften von Enge & Menze bieten wir Ihnen maßgeschneiderte Lösungen, die auf Ihre individuelle Hörsituation abgestimmt sind.
CROS-Systeme
Klassische Hörgeräte bringen bei einseitigem Hörverlust oft wenig Besserung. CROS-Hörsysteme hingegen wurden speziell für Menschen entwickelt, die auf einem Ohr nicht oder kaum hören, während das andere gesund ist. Das Besondere: Ein kleines Mikrofon sitzt hinter dem betroffenen Ohr, nimmt die Umgebungsgeräusche auf und überträgt sie drahtlos an das funktionierende Ohr.
So können Sie wieder Stimmen und Geräusche von beiden Seiten wahrnehmen, ohne sich ständig umdrehen zu müssen. Gerade in lauten Umgebungen, etwa bei Familienfeiern oder in der Stadt, ist das ein enormer Vorteil.
BiCROS-Systeme
Für Personen, die auf einem Ohr taub sind und auf dem anderen zusätzlich einen Hörverlust haben, ist die BiCROS-Technologie die richtige Wahl. Hier kommt ebenfalls ein Mikrofon auf dem betroffenen Ohr zum Einsatz. Die übertragenen Signale werden jedoch zusätzlich verstärkt, da auch das hörende Ohr Unterstützung benötigt.
Dieses System bietet eine doppelte Unterstützung: Es gleicht den kompletten Hörverlust auf einer Seite aus und verbessert gleichzeitig das eingeschränkte Hören auf der anderen.
Einseitiger Hörverlust im Alltag, so meistern Sie typische Herausforderungen
Einseitiger Hörverlust wirkt sich nicht nur auf das Hören selbst aus, er beeinflusst auch das tägliche Leben in vielen kleinen Momenten. Gespräche in Gruppen, das Richtungshören im Straßenverkehr oder das Verstehen bei Hintergrundgeräuschen, all das kann zur Herausforderung werden. Doch mit dem richtigen Umgang und ein paar gezielten Maßnahmen lässt sich die Lebensqualität deutlich verbessern.
Viele Betroffene berichten, dass sie sich im Gespräch häufig ausgeschlossen fühlen, vor allem, wenn mehrere Personen durcheinander sprechen oder sie an der „falschen“ Seite sitzen. Auch beim Fernsehen oder Telefonieren kann es zu Frustration kommen. Hinzu kommt die Unsicherheit in unbekannten Umgebungen, etwa auf Bahnhöfen oder in Restaurants.
Unsere Tipps bei einseitigem Hörverlust:
Einseitiger Hörverlust muss kein Rückzug bedeuten. Wer gut informiert ist und seine Hörtechnik aktiv nutzt, kann Gespräche wieder genießen, aktiv am Leben teilnehmen und neue Sicherheit gewinnen. Bei Enge & Menze unterstützen wir Sie mit viel Erfahrung und persönlicher Begleitung, damit Sie sich in jeder Hörsituation gut aufgehoben fühlen.
FAQ
Wann ist ärztlicher Rat notwendig?
Wenn Sie plötzlich schlechter auf einem Ohr hören oder eine einseitige Hörminderung bemerken, sollten Sie nicht zögern. Ein HNO-Arzt kann der Ursache auf den Grund gehen, je früher, desto besser.
Was steckt hinter plötzlichem Hörverlust auf einem Ohr?
Ein plötzlicher einseitiger Hörverlust kann durch verschiedene Auslöser entstehen, etwa durch einen Hörsturz, Infektionen oder ein akustisches Trauma. In solchen Fällen ist rasches Handeln entscheidend.
Reicht ein Hörgerät bei einseitigem Hörverlust aus?
Das hängt von der Art des Hörverlusts ab. Bei einem gesunden Gegenohr kann ein klassisches Hörgerät auf der betroffenen Seite bereits viel bewirken. Ist das eine Ohr taub, kommt ein CROS-System zum Einsatz. Wenn beide Ohren betroffen sind, eines stärker, eines schwächer, ist ein BiCROS-Gerät die richtige Lösung. Es sorgt für ein ausgewogenes Hörerlebnis auf beiden Seiten.

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